Einmal La Gomera und zurück

Einmal La Gomera und zurück – oder auch die Reise zu mir selbst

 

Eine Woche La Gomera, ein Urlaub, der kaum in Worte zu fassen ist, aber ich versuche es trotzdem. Ich habe noch nie so einen Urlaub erlebt, der mir so viel gibt und ich selbst nach nur einer Woche so erholt war. Das Jahr 2017 war für mich ein Jahr der Veränderungen, beruflich, privat wie auch persönlich. Dabei war kaum Zeit all dies sacken zu lassen und sich neu zu sortieren. Getrieben von Terminen, den Erwartungen von Freunden/Familien, den eigenen Ansprüchen und der ständigen Erreichbarkeit für alle, hatte ich meine eigenen Bedürfnisse hinten angestellt. Es ist ja auch viel bequemer in dem Hamsterrad und dem täglichen Trott zu bleiben als sich mit sich und seinem Leben auseinanderzusetzen. So verging Tag um Tag und Woche um Woche und das Jahresende nahte. Zum Glück hatte ich ein Ziel vor Augen: eine Woche La Gomera mit Ulli. Meine ersten Erfahrungen mit Yoga und was es mir und meinem Körper gab, hatte ich bereits Ende 2014 gemacht und war seitdem immer mal wieder bei Ulli im Studio. Natürlich immer nur dann, wenn die Akkus schon wieder gefährlich leer waren. Ich war so fasziniert von der Idee, mir nach diesem aufreibenden Jahr 2017 eine Woche nur für mich zu gönnen. Eine Woche Yoga und ich. Eine Woche mit Ulli als die beste Begleiterin, die ich mir für so eine intensive Reise vorstellen konnte. Meine Erwartungen wurden dermaßen übertroffen. Das ausgewählte Hotel von Ulli in dieser einsamen Bucht, umgeben von 2 Bergen, war das beste was mir 2017 passieren konnte, um mit frischer Energie und viel klarer in das Jahr 2018 zu starten. Die Bucht, in der El Cabrito liegt, hat etwas Magisches an sich. Das Meeresrauschen, das einen den ganzen Tag begleitet, die Sonnenstrahlen, die einem so viel Kraft geben und die Berge, die nur so vor Stärke trotzen. Dazu frisches Obst und Gemüse von den Plantagen des Hotels und die täglichen Yogaeinheiten und Meditationen haben meine bis dahin leeren Akkus wieder vollgetankt. Das Hotel ist nur mit dem Boot oder über die Berge zu erreichen. Hinzu kommt die überschaubare Anzahl an Gästen und die verteilten Fincas auf dem Gelände und ein kaum vorhandener Handyempfang. Einfach mal frei sein von den ständigen Einflüssen von außen. Weg von der Getriebenheit unserer Gesellschaft. Raus aus den täglichen Zwängen, in denen wir uns befinden und stattdessen einfach mal sein und für den Moment leben. Für jemanden wie mich, der so viel Zeit am Tag am Handy oder Rechner verbringt und das Gefühl hat ständig erreichbar sein zu müssen, da man etwas verpassen könnte oder nicht ersetzbar wäre, waren die ersten Tagen mit dem spärlichen Handyempfang ein wahrer Kulturschock. Was macht man so den ganzen Tag, ohne ständiger Kommunikation und dem typischen Sightseeing-Stress im Urlaub? Was macht man, wenn man sich nicht noch mit Büchern und Musik von den eigenen Gedanken ablenken soll? Was macht man, wenn man keinen Termindruck hat und gefühlt planlos in den Tag lebt? Man setzt sich mit sich selbst auseinander und hat endlich mal Zeit sich nur mit sich zu beschäftigen. Das was wir im Alltag immer wieder vor uns her schieben und wofür wir uns nicht die Zeit nehmen. Zeit zu reflektieren was die letzten Monate passiert ist. Zeit seine offenen Fragen zu klären, die man mit sich trägt. Zeit sich ernsthaft zu überlegen was einem wichtig ist und wo die Reise hin gehen soll. Einfach mal Zeit für sich und den eigenen Rucksack, den jeder von uns mit sich trägt. Begleitet von morgendlichen Meditationen im Sonnenaufgang, Power Yoga im Nachgang um den Körper zu aktivieren und die abendliche Meditationen, um die eigenen Fragestellungen zu bearbeiten und die gesammelten Erkenntnisse zu reflektieren, konnte ich all das für mich klären und Energie tanken. Die Kombination dieses einmaligen Ortes  mit dem angebotenen Programm von Ulli war genau das, was ich nach diesem aufregenden Jahr brauchte, um mich wieder selbst zu finden und zu respektieren wie ich bin und was ich geleistet habe. Einfach mal die Zeit zu haben, stolz auf das zu sein, was man erreicht hat und wer man ist. Ich bin so froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe, mich auf diesen Ort und die Energie dort einzulassen und das anzunehmen was mir die Natur und das Meer gegeben haben. Einfach annehmen und dankbar für diese Geschenke zu sein sowie wieder bewusster mit sich und seiner Gesundheit umzugehen, dass ist es, was ich in diesem Urlaub so intensiv gelernt habe. Ich danke Ulli, dass sie diese einmalige Erfahrung ermöglicht hat und ich freue mich jetzt schon, auf die nächste Reise dieser Art. Einer Reise zu mir selbst.

 

Claudia Rudolph