Wie funktioniert Hypnose?

Werbung beispielsweise ist Hypnose pur. Sie bedient sich entsprechender Mittel, um uns Kunden zu beeinflussen: Bilder, die bestimmte Emotionen oder Begehrlichkeiten hervorrufen sollen. Und genauso arbeitet auch unser Unterbewusstsein: mit Bildern und Emotion. Diese können körperliche und psychische Reaktionen hervorrufen. Der Hypnotiseur arbeitet wie die Werbung: mit Bildern und Emotionen, um ein ungewünschtes Muster zu verändern.
In der Hypnosetherapie werden die Ebenen Bewusstsein und Unterbewusstsein unterschieden. Unser Bewusstsein (Verstand/ Ratio) vermittelt uns ein Gefühl der Sicherheit. Wir haben alles im Griff, steuern vermeintlich bewusst zu 100 % unseren Alltag. Wären da nicht ab und an diese Momente, plötzlich und unkontrollierbar: Angst vor Nachbars Hund, der doch keinem etwas zuleide tut, Schwitzen bei Aufregung, Lampenfieber, Träumen wilder Sachen. Oder die Sucht. Warum ist es so schwer, auf bestimmte Dinge zu verzichten? Alkohol, Zigaretten, Essen, das dick macht…?
Unser Unterbewusstsein agiert im Verborgenen. Es regelt alles, was zum Überleben „seines Menschen“ wichtig ist: Herzschlag, Atmung, Reflexe, Hormonausschüttung, Reaktionen, Emotionen, Gewohnheiten etc. Und es zeichnet alles auf, was wir erleben. Viele erlebte Dinge vergessen wir. Dabei sind sie uns nur nicht mehr bewusst zugänglich. Unser Bewusstseins Speicher hat nur eine vergleichsweise geringe Kapazität im Verhältnis zum Unterbewusstsein. Unser Unterbewusstsein hingegen ist in der Lage, sämtliche Erlebnisse und damit verbundene Empfindungen und Emotionen, Gewohnheiten und erlernte Glaubenssätze aus frühester Kindheit bis in die Gegenwart zu speichern. Das Unterbewusstsein ist somit auch der Sitz unserer Ängste, traumatischer Erfahrungen bzw. in der Kindheit erlernter, falscher Glaubenssätze, die unserem heutigen Wesen nicht entsprechen. Das führt zu inneren Konflikten, die die Lebensqualität mitunter sehr stark beeinträchtigen können.
Das Unterbewusstsein ist die Zentrale, welche unser Leben kontrolliert und bestimmt.
Bewusst haben wir darauf oft keinen Zugriff und somit auch keine Kontrolle. Die Hypnose jedoch vermag genau dieses: sie ermöglicht uns diesen Zugriff auf gespeicherte Muster im Unterbewusstsein. In einem tiefen, hypnotischen Zustand, ist es möglich, das Unterbewusstsein direkt anzusprechen und durch gezielte Suggestionen neue Bewertungen und dadurch positive Veränderungen zu ermöglichen.

Neben unserem Bewusstsein nehmen wir viele Dinge unbewusst auf. Unser Unterbewusstsein funktioniert ähnlich wie eine riesige Computerfestplatte, ein Archiv. Es wird alles abgespeichert, was wir sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken, denken. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir es selbst erleben oder die Nachbarn streiten hören oder einen Film im Fernsehen anschauen. Unser Unterbewusstsein speichert alles ab (wirklich alles!) und baut sich daraus seine eigene Welt. Ab und an entstehen so Muster, die uns nicht schlafen lassen, die Panikattacken auslösen, die uns daran hindern mit dem Rauchen aufzuhören usw. Auf der Ebene des Bewusstseins bekommen wir evtl. keinen Zugang zu diesen abgespeicherten Mustern. Hier setzt die Hypnosetherapie an.
Die medizinische Heilhypnose arbeitet mit unterschiedlichen Werkzeugen, die einen Zugang zum negativen Muster – also zur Ursache! – auf der Ebene des Unterbewusstseins ermöglichen. Ist dieser Zugang erreicht, dann wird mittels spezieller Techniken das abgespeicherte Muster gesucht, aufgelöst und durch positive Suggestionen „neu programmiert“. Das heißt nicht, dass das Erlebte vergessen wird, sondern dass es neu bewertet wird. Wenn ich also Veränderungen herbeiführen möchte, dann macht es Sinn, auf der unbewussten Ebene die Veränderungen zu verankern, damit diese dann auch auf der bewussten Ebene umgesetzt werden können.
Für dieses Gespräch mit dem Unterbewusstsein (Hypnose) brauche ich einen Trancezustand.
Trancezustand – was ist das?
Im Trancezustand habe ich eine Kommunikationsebene mit dem Unterbewusstsein. Es ist eine Art Zwischenzustand zwischen Wachsein und Schlafen. Das heißt, der Körper geht in einen tiefen Entspannungszustand, der sich sehr gut anfühlt. Der Geist wird durch bestimmte Techniken abgelenkt, sodass er sich ebenfalls entspannt, aber nicht schläfrig wird! Hypnose ist kein Schlaf. Der Geist ist wach, begibt sich aber in eine andere (im EEG messbare) Wellenlänge. Den sogenannten Alpha-bis Theta-Wellen-Zustand. Dieser Zustand ist für uns etwas ganz Natürliches. Zum Beispiel morgens oder abends, kurz vorm Wachwerden oder Einschlafen befinden wir uns in diesem Trancezustand. Oder automatisierte Alltagssituationen, in denen wir routinemäßig handeln ohne groß nachzudenken: Der Weg zur Arbeit. Immer der gleiche Ablauf während der Autofahrt. Und dann ist es passiert – sie wollten noch einkaufen und sind routiniert- ohne Einkauf – nach Hause gefahren. Erst in der Einfahrt bemerken sie den Fauxpas. All das sind hypnotische Zustände.
Wenn sie hier ausführlichere Informationen wünschen, dann verweise ich sie gerne auf die Internetpräsenz meines geschätzten Kollegen Robert E. Steindorf.